„Die richtige Entscheidung“

Unsere kleine Lotta wurde am 25. Mai 2014 geboren und macht unser Leben als Familie seitdem noch glücklicher, noch vollständiger.
Lotta kam in unserem Zuhause, in IHREM Zuhause auf die Welt und davon will ich ein kleines bisschen erzählen.
Den Wunsch, dass es diesmal eine Hausgeburt werden sollte, selbstbestimmt und frei von Technik, hatten Peter, mein Mann, und ich schon sehr früh. Die Entscheidung DAFÜR wuchs in der Schwangerschaft mehr und mehr. Freunde von uns, selbst erfahrene „Hausgeburtler“ haben uns darin bestärkt und Mut gemacht, auf unser Gefühl zu hören. Es hat uns Beiden sehr gut getan, über alle Gedanken, Sorgen, Ängste und Wünsche zu sprechen.
Die ersten Wochen der Schwangerschaft waren alles andere als schön. Mir war ständig übel, den ganzen Tag. So richtig Freude kam da noch nicht auf. Ein großes DANKESCHÖN geht hierbei an Swantje, die mir durch Akupunktur und vor allem durch Zuhören in diesen Wochen sehr geholfen hat.
Im Grunde war die gesamte Schwangerschaft keine „happy sunshine Schwangerschaft“. Meinen Wunsch, in dieser Zeit viel spazieren zu gehen und den Mutterschutz so richtig zu genießen, musste ich auf später verschieben. Da habe ich mich doch immer wieder mal gefragt:“ schaffe ich das Alles? Schaffe ich es, meinem Kind Zuhause auf die Welt zu helfen?“
Ich bin froh, dass ich diese Fragen mit „JA“ beantwortet habe!!!
Lotta kündigte ihr Kommen abends gegen halb 11 sehr deutlich an. Die Angst, man könne die richtigen Wehen nicht von Vorwehen unterscheiden, hatte sich natürlich wieder als völlig überflüssig herausgestellt. Jede Frau weiß: MAN KANN!!!
Kick und Ute hatten uns einige Zeit vorher schon den tollen Pool bereitgestellt. Unser Sohn Tom (fast 6 Jahre) hätte ihn am liebsten behalten und als Schwimmbecken in den Garten gestellt. Er fand´ ihn „total cool“.
Als das erste Fruchtwasser tröpfelte, rief ich Kick an, um schon mal vorsichtig „anzuklopfen“, es könnte ja in dieser Nacht so weit sein.
Lotta lies uns auch nicht wirklich lange im Unklaren darüber, dass sie unbedingt in dieser Nacht und möglichst schnell aus Mamas´ Bauch herauskommen möchte.
Die Wehen wurden stärker und Peter rief noch einmal bei Kick an, dabei konnten sie sich wegen technischer Probleme gegenseitig nicht erreichen. Kick war aber schon längst auf dem Weg und stand 5 Minuten später vor unsere Tür. Alle die Kick kennen, wird das wohl nicht erstaunen, oder? Ihre Intuition ist unschlagbar!!

Peter wuselte eifrig im Wohnzimmer umher und bereitete Alles vor. Tom schlief derweil brav in unserem Bett, wobei meine Vermutung, dass er irgendwann in der Tür stehen wird, sich später als richtig erweisen sollte.

Bereits jetzt war es für uns unglaublich entspannend zu wissen, dass wir NICHT von zuhause weg müssen.
Nach einigen Wehen wollte ich gerne ins Wasser. Kaum drin, ging es richtig heftig weiter. Ich hatte wahnsinnige Schmerzen. Ein unbeschreiblicher Druck nach unten und in manchen Momenten hatte ich Angst, das Alles doch nicht schaffen zu können.
Aber ich habe es geschafft und unsere kleine süße Lotta auch!!!
Ungefähr drei Wehen bevor sie geboren war, stand(wie angekündigt) unser lieber Tom in der Tür und fragte ganz verschlafen:“ Was ist denn HIER los?“ Mein Mann ging dann mit ihm ins Schlafzimmer zurück, um ihn wieder zum Einschlafen zu bringen (was selbstverständlich NICHT gelang). Natürlich hatten wir vorher sehr viel mit Tom über Alles gesprochen und so war es für ihn nicht erschreckend, was da nebenan passierte. Er fragte lediglich: „Papa, kommt jetzt das Baby?“
Dann war es soweit und ich durfte um kurz nach 2 Uhr unsere kleine Tochter im Arm halten. Da die letzte Wehe sehr stressig für Lotta war, brauchte sie einen Moment, um in ihrer neuen Welt anzukommen. Hierbei war „väterliche Autorität“ gefragt, wie Kick immer so schön sagt. Kick rief nach Peter und gemeinsam halfen wir Lotta dabei, ihren ersten eigenen Schnaufer zu machen. Sie war so zart, so wunderschön und diese Liebe, die man seinem Kind gegenüber spürt, war sofort wieder voll da. Peter holte sofort Tom dazu, um Lotta begrüßen zu können und im Nachhinein sagen wir Beide, dass es dem Ganzen noch ein Krönchen aufgesetzt hat, dass Tom wach wurde und so seiner Schwester gleich, noch im Wasser, „Hallo“ sagen konnte. Für ihn war es ein spannendes Erlebnis und auch alles was danach geschah mit Nabelschnur, Plazenta, Lotta wiegen und anziehen, alles das war ein großes Abenteuer für Tom und sicher eine ergreifende Erfahrung.
Kick hat mir während der Geburt sehr viel Sicherheit gegeben. Sie gab mir und uns immer wieder das Gefühl „….na klar schaffen wir das, warum auch nicht…..“.
Ute kam, als Lotta ihren ersten Schrei tat. Wir haben uns sehr gefreut, dass beide, Kick und Ute, bei uns waren und dieses Wunder und Glück der ersten Stunden mit uns teilten.
Das Gefühl bei alldem Erlebten Zuhause zu sein war unbeschreiblich schön und beruhigend. Es fühlte sich so richtig für meinen Mann und mich an, uns mit Lotta und Tom ins eigene Bett zu kuscheln. Wir würden es nicht mehr Anders machen, es war „die richtige Entscheidung“.

Ein großes „DANKESCHÖN“ an Kick und Ute, die uns schon während der Schwangerschaft mit ihrer positiven Art und ihren Erfahrungen unterstützt haben, immer ein offenes Ohr hatten und sehr viel zu unserer Entscheidung für eine Hausgeburt beigetragen haben.