Geburt von Alexander Ralph zu Hause

Da ich unsere Tochter schon im Geburtshaus in Rosenheim entbunden habe, und es dieses Mal nicht möglich war aufgrund der fehlenden Hebammen, stand für mich fest, dass ich unser Kind diesmal daheim bekommen möchte. Eine Krankenhausgeburt kam für mich nicht in Frage. Ich hatte eine unkomplizierte Schwangerschaft. Abgesehen von heftigen Rückenschmerzen welche mir solche Schmerzen bereitet haben, dass ich in das Beschäftigungsverbot gehen musste. Dadurch konnte ich mich auf den Geburtsort unseres zweiten Kindes vorbereiten. Die Idee daheim zu entbinden stand für mich immer im Raum.

Die Schwangerschaftsvorsorge habe ich bei Ute und Kick gemacht. So konnten wir uns alle schon kennen lernen und ich konnte ein Vertrauen und eine Beziehung zu den Beiden aufbauen. Swantje lernte ich ein paar Tage vor der Geburt kennen. Bei den Gesprächen wurde die Geburt besprochen und was ich möchte und was ich nicht möchte. Das gab mir jedes Mal das Gefühl: „Ja, das ist richtig so!“
Am 02.04.2013 ging es dann auch los: Ich habe wie jeden Tag unsere ältere Tochter in den Kindergarten gebracht und sie dann abgeholt. Wir hatten einen langen ausgiebigen Mittagschlaf von drei Stunden! Das war herrlich. Danach habe ich schon ein Ziehen im Bauch gemerkt. Das Ziehen und der harte Bauch wurden immer mehr. Von wegen in 2 oder 3 Tagen kommt das Baby. Ich glaube, es geht jetzt schon los! Nach ca. 1 Stunde wurden aus dem Ziehen richtige Wehen. Okay! Erstmal hab ich meinen Mann angerufen mit der Bitte doch gleich nach Hause zu kommen. Unserer Tochter habe ich schon gesagt, dass jetzt das Baby kommt.
Ich habe aber erstmal noch Fleischpflanzerl mit Kartoffelbrei und gelbe Rüben gekocht. Ich hatte sooo Hunger! Gut waren sie. Es war ca. 18.30 Uhr und ich musste schon die Wehen veratmen. Unsere Tochter wurde von meinem Mann dann zur Tante gebracht. Sie hat sich sehr auf dieses Abenteuer gefreut. In der Zwischenzeit habe ich das Wohnzimmer hergerichtet. Handtücher, Bettwäsche und was man sonst noch braucht habe ich alles vom 1.Stock in das Erdgeschoss getragen. Das hat mich abgelenkt und unser Baby konnte sich so richtig schön ins Becken reinnackeln. Ich war aber nicht alleine. Unsere Katze hat mich immer begleitet und mich mit riesigen Augen angeschaut, wenn ich die Wehen veratmet habe.

Gegen 21.00 Uhr ist dann auch endlich mein Mann wiedergekommen. Die Wehen wurden immer stärker. Ich glaube, es war zwischen 21.15 Uhr und 21.30 Uhr als mein Mann das erste Mal bei Kick angerufen hat und gesagt hat, dass es jetzt losgeht. Sie fragte nach dem Wehenabstand (ca. 5 Minuten) und meinte dann, ich solle noch ein bisschen vor mich hinwehen. Um 22.15/22.20 Uhr (so genau weiß ich es nicht mehr) hat mein Mann nochmals bei Kick angerufen und gemeint die Wehen kommen schon im 2 Minutentakt.

Kurz danach war Kick da. … und dann war erstmal Wehenstillstand angesagt und ich hab geweint. Mir tat alles weh und ich wollte nicht mehr. Das mit der Wehenpause ging aber nicht lange so. Ich hatte nach kurzer Zeit wieder Wehen. Mein Mann war mit dem Wasserbefüllen des aufblasbaren Pools von den Hebammen beschäftigt und ich mit dem Wehen veratmen. Wann genau Swantje kam weiß ich nicht mehr. Die Wehen wurden immer stärker. Nach endlos langer Zeit durfte ich endlich in den Pool. Was für eine Wohltat. Der Muttermund war schon vollständig geöffnet und es konnte jetzt so richtig losgehen! Kurz darauf hatte ich den Blasensprung, Knack… komisches Gefühl! Kick und Swantje waren die ganze Zeit für mich da. Swantje hat immer beruhigend mit mir geredet und Kick hat die Geburt beobachtet. Undmdann ein paar Presswehen später, die sehr heftig waren, um 23.18 Uhr, war unser kleiner Sohn geboren. 53 cm groß, 3720 gr. schwer, 34 cm Kopfumfang. Da war er!!! Was für ein Wunder! Alles war dran und er war gesund!!! Die Plazenta wurde auch im Wasser geboren und liegt jetzt unter einem Apfelbaum bei uns im Garten. Mein Mann war total überwältigt. Hat sich aber während der Geburt zurückgehalten und Kick und Swantje einfach ihre Arbeit machen lassen.
Kurze Zeit später bin ich aus dem Pool raus und zu unserem Matratzenlager im Wohnzimmer gegangen. Was für ein Gefühl! Im eigenen Zimmer zu liegen mit unserem Baby und mein Mann und dem vertrauten Geruch meiner Bettwäsche!! Und zwei mir ans Herz gewachsene Menschen, Kick und Swantje. Sonst nichts. Absolute Stille!

Mit Alexander war alles in Ordnung und ich wurde noch versorgt und 2 Stunden später haben sich Kick und Swantje von uns verabschiedet. Wir sind dann auch ins Schlafzimmer umgezogen und dort verbrachte ich dann die kommende Woche und die meiste Zeit meines Wochenbettes. Liebevoll
umsorgt von meinem Mann und den täglichen Besuchen von Kick.

Ich kann nur für mich sprechen, aber das war die beste Entscheidung meines Lebens! Ich würde immer wieder eine Hausgeburt machen. Ich habe mich immer bestens aufgehoben und verstanden gefühlt. Während der Geburt und der Zeit davor und danach! Ich danke dem Sonnenstrahlteam für diese tolle Erfahrung!
DANKE, DANKE, DANKE!!!