Geburt von MATTHIAS

Matthias ist unser drittes Kind. Das erste habe ich im Krankenhaus geboren und das zweite zuhause zusammen mit Kick. Für das dritte Kind habe ich mir auch eine Hausgeburt gewünscht, auch wenn ich dieses Mal vorher eine undefinierbare Angst hatte und ziemlich nervös vor der Geburt war.
Am Abend vor dem errechneten Geburtstermin habe ich abends ins Bett gelegt und alles hat sich angefühlt wie die Tage zuvor. Ich hatte auch überhaupt nicht erwartet dass in der Nacht etwas passiert, da Kick gemeint hatte, dass man sich bei einer dritten Geburt meist mehrere Stunden langsam einweht. Gegen halb elf hatte ich dann einen Blasensprung. Wehen habe ich keine gespürt. Ich habe dann mal Kick angerufen, die gerade noch bei einer anderen Geburt war. Sie meinte ich sollte mich nochmal hinlegen und mal abwarten ob in der Nacht die Wehen kommen.
Nur zwanzig Minuten später, gegen viertel vor elf, haben die Wehen dann plötzlich angefangen. Jetzt  wusste ich dass es losgeht und meine Angst, die ich vorher hatte, war weg. Die Wehen waren auch sofort recht intensiv und sind schnell stärker geworden, sodass ich sie schon veratmen musste. Es war also nix mit stundenlang einwehen… Mein Mann hat dann um viertel nach elf gemeint, dass ich mal Kick anrufen soll. Sie war mittlerweile wieder zuhause, aber wir haben beschlossen noch etwas abzuwarten bis sie kommt. Mein Mann begann derweil den Pool hinzustellen und Wasser einzulassen. Nur zehn Minuten später waren die Wehen so stark, dass wir Kick baten zu uns zu kommen. Kurz nach Mitternacht war sie da und sie schaute mir erst einmal ein paar Wehen lang zu und meinte ich solle zwischendurch mehr durchatmen und entspannen. Der Muttermund war schon 5-6 cm auf. Dann war ich genug Wasser im Pool und ich konnte endlich spüren wie gut das Wasser bei den Wehen tut. Es war echt total angenehm und die Wehen fühlten sich zunächst nicht mehr so schlimm an.

Aber dann wurden die Wehen sehr schnell sehr intensiv und ich dachte, dass ich in den Pausen gar nicht mehr zu Kräften komme. Zwischendurch hat Kick Ute angerufen, die dann auch bald da war. Dann kam die blöde Übergangsphase, in der ich ein paar Mal gedacht habe dass ich mein Baby nicht rausschieben kann, denn ich hatte großen Respekt davor. Kick hat dann gemeint, dass meine Gebärmutter das auch allein kann wenn ich nicht mitschieben mag. Es hat gedrückt, aber es ging ein paar Wehen weder vor noch zurück. Dann hat es aber auf einmal anders gedrückt und jetzt konnte ich mitschieben. Ich spürte wie sich das Baby durch den Geburtskanal schiebt und nach zwei Presswehen war der Kopf des Babys geboren und kurz danach der restliche Körper. So kam unser Baby am 22.6.2018 um kurz vor eins auf die Welt. Kick hat mir dann unser Baby in die Arme gegeben und es war wieder ein so wunderbares Gefühl, das kleine Menschlein zum ersten Mal im Arm zu halten und anzuschauen.
Nach einiger Zeit kamen dann die ersten Nachwehen, aber die Plazenta wollte noch nicht heraus. Kick hat dann das Baby abgenabelt, ich bin aufgestanden und die Plazenta ist quasi herausgefallen.
Danach kuschelten wir uns zu dritt ins Bett und genossen die erste Stunde mit unserem Baby. Kick und Ute erledigten derweil den Papierkram. Danach nähte Kick noch meine Geburtsverletzung und Ute schaute sich unseren kleinen Matthias an und zog ihn an.
Dabei wachten die beiden größeren Geschwister auf, die fragten was los sei. Wir zeigten ihnen das Baby und sie betrachteten es sehr neugierig. Gegen 3:15 Uhr verabschiedeten sich Kick und Ute. Mein Mann brachte die beiden großen wieder ins Bett und ich genoss es unser Baby neben mir in unserem Bett liegen zu haben. Es war schön eine zweite Hausgeburt zu erleben zu dürfen, wofür ich sehr dankbar bin.
Ruth