Winterkind - Geburt von Vitus
Eine Hausgeburt habe ich mir gewünscht, seit ich mir zum ersten Mal über das Thema Geburt Gedanken gemacht habe, und weil unser Baby kurz vor Weihnachten kommen sollte habe ich besonders gehofft nicht vielleicht auch noch über die Feiertage ins Krankenhaus zu müssen.
Zwei Tage nach dem errechneten Geburtstermin habe ich in der Nacht leichte Wehen bekommen, morgens um 7 war Kick kurz da, ist aber wieder gefahren. Den Vormittag habe ich wie empfohlen mit Ausruhen und Baden verbracht und gegen Mittag waren die Wehen so stark, dass ich Kick wieder
angerufen habe und sie diesmal geblieben ist. Die erste Zeit bin ich mit den Armen aufgestützt gestanden und habe eine Wehe nach der anderen kommen und gehen lassen. Nach einer Untersuchung hat Kick vorhergesagt, dass die Fruchtblase bald platzen würde was dann prompt auch passiert ist. Ab da waren die Wehen stärker und ich bin in den warmen Pool umgezogen. Dort hab ich dann auf allen Vieren weitergemacht, geschnauft und gestöhnt. Im Wohnzimmer war´s gemütlich halbdunkel, draußen ein Winternachmittag und drinnen ganz ruhig und – abgesehen von meinen Lauten – leise. Mein Mann konnte mir mit ruhig daneben sitzen und Wasser zum Trinken bringen am besten helfen. Kick hat immer geschaut, dass es dem Baby und mir gut geht, hat mich machen lassen und mich bestärkt. Ihre Ruhe und dass sie bei Bedarf immer einen guten Vorschlag für mich hatte hat mir sehr geholfen. Nicht einen Augenblick lang hatte ich Angst, ich hab auch nicht nachgedacht, sondern mich von diesem Naturereignis einfach mitreißen lassen.
Der letzte Zentimeter Muttermundöffnung war dann sehr anstrengend und schmerzhaft, aber Kick hat mich so gut motiviert und begleitet, dass dieser Moment bald vorbei war. Für eine kurze Zeit war ich auf dem Klo, da haben die Presswehen begonnen und ich hab mich irgendwie gewundert, wie schnell das jetzt alles geht. Noch kurz auf allen Vieren, dann auf dem Gebärhocker hab ich gar nicht mehr so recht bemerkt was um mich passiert, dass Kick schon die Ankunft des Babys vorbereitet.
Wenige wilde Wehen später hat sie mir gesagt, dass ich das Köpfchen schon spüren kann, und schon eine Wehe später hat sie mir mein Baby auf den Bauch gelegt. Unglaublich. Ich bin mit Schauen und Staunen nicht mehr fertig geworden und kann mich nicht mehr erinnern, was wir in diesen ersten
Minuten als Familie geredet haben. Nur dass wir alle auf dem Sofa lagen/saßen, das kleine Wunder im roten Handtuch hat groß geschaut und nach was zum dran saugen gesucht.
Von der U1 und dass sich Kick selbst noch was zum Essen suchen musste hab ich nichts mitbekommen. Ich war selig in meinem Bett, sehr sehr glücklich und erleichtert und stolz.
Ich freue mich immer noch, wenn ich an dieses Erlebnis denke und bin so unendlich dankbar, dass wir das so erleben durften!